Der Überraschungs-Teddy - des Bären Kern...


Immer wieder überrascht es selbst mich, wie toll so manch alter Teddybär nach der Reinigung und Reparatur wieder erstrahlen kann.

Aber dieser Fall ist bisher einzigartig.

Dieses Foto bekam ich per mail.

Was ist machbar? Teddy ist ein Erbstück und sollte so gut wie möglich wieder hergestellt werden.

(das einzelne Teil ist die alte Druckstimme)

Ganz vorsichtig trennte ich die erste Schicht ab, gespannt, was darunter zum Vorschein kommt.

Eine zweite Schicht und ein total zerstörter lnker Arm.

Unter der zweiten Schicht kam dieses zum Vorschein.

Der Kopf - ohje....

Alle Schichten sind abgelöst, der linke Arm ist nur ein Stumpf, die Pfote extra.. Schmutzig, löchrig, teilweise sotal zerstörtes Gewebe. Was kann man da noch machen?

Eun hoffnungsloser Fall?


Der Blick ins ganz Innere - Teddy war mit Kapok gefüllt, einer baumwollähnlichen Naturfaser. Nach vielen Jahren zersetzt sie sich und wird zu Pulver.

Eine sehr staubige Angelegenheit...

Kapok entfernen, Teddy vorsichtig auseinandernehmen, alle Teile ausbürsten und noch vorsichtiger in milder Seifenlauge auswaschen - das sind die nächsten Abeitsschritte.

Und es entsteht eine Ahnung...

Die Form der Pfoten, der Füße, die Bauchnaht, die Schnauzenform., die man nur noch erahnen konnte - alles deutete auf einen Bären der Firma Steiff hin!



Die Schnauze war zusammengedrückt und vernäht, weil total löchrig, daher war das Gesicht so platt.

Hier sieht man die ursprüngliche Form.

Und ich bekomme vom Experten betätigt: es ist ein ca. 100 Jahre alter Teddybär der Firma Steiff!

Die weiteren Arbeitsschritte habe im ich Arbeitseifer wieder einmal vergessen zu dokumentieren.

Ich habe einen alten, abgeschrappten Mohairstoff gefärbt (hatte auch einen passenden neuen, aber der hätte sich zu krass unterschieden).

Dann die Teile unterlegt oder ergänzt, die schlimmsten Löcher genäht, die Ohren nach Fotos vom Original nachgenäht, die Filzpfotenbeläge ergänzt und alle Teile zusammengenäht.

Dann gestopft, gescheibt, zusammengefügt. Nase und Krallen gestickt, Augen eingezogen, Bauch gestopft und eine Kippstimme eingearbeitet (die original Druckstimmen gibtes nicht mehr) und die Bauchnaht geschlossen.

Das war's schon .... viele, viele Stunden - aber es hat sich gelohnt!

Wer hätte das gedacht!

So ein hübsches Kerlchen - für seine ca. 100 Jahre sieht er doch wieder richtig gut aus.

Die Besitzer sind begeistert.